Protest und Petition in Lübben
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Innerhalb der nächsten acht Jahre gilt es, Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen. Gelingt dies nicht, wird das Klima kippen – und das unumkehrbar. Wir leben dann in einer Welt, in der das Wetter immer mehr außer Kontrolle geraten wird. Von Stürmen, Fluten bis hin zu Dürren ist mit allem zu rechnen. Einen Vorgeschmack hiervon haben wir in den letzten Jahren immer häufiger zu spüren bekommen.
Auch vor Lübben macht diese Entwicklung nicht Halt. Die letzten Jahre kann man getrost als Dürrejahre bezeichnen und dies ist der Natur deutlich anzumerken. Die Bäume in den Wäldern stechen mit braunen Kronen und vertrockneten Blättern ins Auge. Denkbar groß sind auch die Gefahren für die Landwirtschaft und damit unsere Nahrungsgrundlage, wenn sich diese Entwicklung fortsetzt.
Die Demonstrationen der von Greta Thunberg ins Leben gerufenen Fridays for Future-Bewegung können dieses Jahr coronabedingt nicht wie gewohnt auf den Straßen der Welt stattfinden. Aber der Protest geht weiter – wie so vieles in diesem Jahr online. Statt mit Plakaten auf die Straße zu treten, zeigten zahlreiche Menschen in der Region am 26. April mit Plakaten im Fenster ihre Unterstützung.
Aber nicht nur Privatpersonen fordern mehr Einsatz der Politik für die Umwelt. Gemeinsam mit dem BUND sind auch wir vom NABU aktiv geworden und haben im April eine Petition in der Stadtverwaltung eingereicht. In dieser fordern wir, dass Lübben als dritte Kommune in Brandenburg den Klimanotstand ausruft. In diesem Zug sollen auch entsprechende Maßnahmen zum Klimaschutz festgelegt werden. So soll jede Entscheidung der Stadt Lübben künftig einem Klimacheck unterzogen werden. Außerdem gilt es zu prüfen, ob Lübben möglicherweise schon vor 2050 Klimaneutralität erreichen kann. Auch soll das inzwischen veraltete Klimaschutzkonzept von 2013 überarbeitet und in Zyklen von mindestens drei Jahren aktualisiert werden.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation werden die Versammlungen der Stadtverordneten möglichst kurz gehalten, sodass sich auch die Beratung über die eingereichte Petition verzögern wird. Doch trotz allem, was uns in diesem Jahr beschäftigt, darf auch die Klimakrise nicht vergessen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass auch wie bei der aktuellen Coronakrise wertvolle Zeit verloren geht, weil die Probleme viel weiter weg scheinen als sie in Wahrheit sind.
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